11. Februar 2016

Alternativen zu...neuer Kleidung - #3: Online-Plattformen

Zwei Alternativen habe ich Euch bereits vorgestellt (hier und hier). Wer allerdings lieber von zu Hause aus einkauft oder ganz einfach nicht die Möglichkeit hat, in Second-Hand-Läden oder auf Kleidertauschpartys zu gehen, dem seien folgende Optionen an's Herz gelegt:


Kleiderkreisel

Ich bin schon seit Jahren Mitglied bei Kleiderkreisel. Die Online-Tauschbörse bietet eine enorme Auswahl an gebrauchter und neuwertiger Kleidung, Schuhen, Accessoires, Kosmetik und Parfums.
Mitglieder haben die Wahl, ob sie Sachen kaufen, verkaufen oder tauschen möchten.

Seit Mitte 2015 muss die Verkäuferin/der Verkäufer 10% des Verkaufspreises an Kleiderkreisel zahlen. Das ist ärgerlich, aber wenn man sich die Geschichte der Plattform anschaut, ist es auch ein bisschen verständlich (die sind ganz klein, mit einer Hand voll Leuten angefangen und haben mittlerweile 240 Mitarbeiter in acht Ländern). EDIT (18.09.16): Kleiderkreisel ist wieder kostenlos! Dafür wird mehr Werbung geschaltet und es gibt - freiwillige - kostenpflichtige Zusatzoptionen. 
Die KäuferInnen zahlen übrigens weiterhin keine Gebühren und auch die Anmeldung bleibt kostenlos.  


Alternativ gibt es Kleiderkorb, die Benutzung ist für KäuferInnen und VerkäuferInnen kostenlos. Mit Kleiderkorb habe ich noch keine Erfahrung. Auf den ersten Blick fand ich aber die Gestaltung der Seite ziemlich unübersichtlich. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Kleiderkorb gesammelt?

Vorteil: Man kann gezielt nach Größe und Kleidungsstück suchen.
Nachteil: Beim privaten Onlinekauf kann man die Sachen nicht anprobieren und im Fall der Fälle eben nicht zurückgeben.

Die Jack Wolfskin-Regenjacke habe ich im letzten Herbst bei Kleiderkreisel ergattert. 60€ inkl. Versand, keine Gebrauchsspuren. Im Laden zahlt man für dieses Modell fast das Dreifache.

Einen Artikel, der sich kritisch mit Tauschplattformen im Internet auseinandersetzt, habe ich hier gefunden. Dort wird bezweifelt, dass man mit Angeboten wie Kleiderkreisel einen relevanten Nachhaltigkeitseffekt erzielt. Das liegt wohl vor allem daran, dass im Kopf der KäuferInnen von Neuwaren oftmals der Gedanke mitschwingt "ach, wenn mir das Teil nicht mehr gefällt, kann ich es ja immer noch bei Kleiderkreisel verkaufen". Besonders deutlich wird das, wenn man sich anschaut, wie viele der Klamotten bei Kleiderkreisel von den VerkäuferInnen als "neu" oder "ungetragen" deklariert werden.
Der Artikel betont, dass es oftmals eher darum geht, hip zu sein und letztlich mehr Kleider zu besitzen oder die Garderobe häufig zu wechseln als Ressourcen zu schonen.

EDIT (18.09.16): Kleiderkreisel selbst bewirbt dieses Verhalten in den neuen Werbespots. Wirklich bedauerlich.

Facebookgruppen

In Marburg habe ich über eine solche Gruppe schon viele Kleidungsstücke ge- und verkauft. In Hamburg gibt es die Gruppe Der Facebook Flohmarkt für Hamburger Deerns. Dort lief es für mich bisher nicht so gut. Woran es gelegen hat, kann ich nicht sagen. Ich muss dazu sagen, dass ich versucht habe, Sachen zu verkaufen. Wenn man Klamotten kaufen möchte, sollte man da schon eher fündig werden. ;-)
Alleine der Vergleich zwischen den beiden Gruppen, die ich kenne, hat mir gezeigt, dass es von Stadt zu Stadt Unterschiede gibt. Sucht am besten einfach mal nach Eurer Stadt + Mädchenflohmarkt/Mädelsflohmarkt/Kleidertausch oder teilt Eure Gruppen unter diesem Post. :)

Vorteil: Die Kleidungsstücke holt man persönlich ab und kann sie anprobieren.
Nachteil: Die Auswahl ist eher begrenzt. Man kann zwar die Gruppe nach einem bestimmten Schlagwort (Jeans, Pullover, Marke o.ä.) durchsuchen, aber der Sucherfolg ist meist gering.


Natürlich ist gebrauchte Kleidung nicht automatisch ökologisch. Gebrauchte Teile sind nicht zwingend aus Bio-Baumwolle, nicht nachhaltig produziert und auch nicht unbedingt fair hergestellt. Gebrauchte Mode ist aber deswegen gut für die Umwelt, weil es sie bereits gibt. Sie hat ihren ökologischen Fußabdruck, so groß er auch gewesen sein mag, bereits hinterlassen.  
Mit dem Kauf eines neuen Kleidungsstückes kurbele ich hingegen die Produktion und damit den Verbrauch von Ressourcen an - selbst wenn ich Öko-Mode wähle.

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