7. September 2016

Second Hand in...New York

Ende August war ich für neun Tage mit meiner Mama in New York. Seit Jahren war es ihr Traum, einmal zu den US Open zu fahren. Ich hatte keine Ahnung, was mich beim Tennis erwarten würde, aber ich liebe die Stadt und bin natürlich sofort mitgekommen
Für mich war es nicht der erste Aufenthalt in New York. 2010 war ich zum ersten Mal da, zuletzt 2014. Ich kenne die Stadt aus meinem Au-Pair-Jahr (2011/12 in Livingston, NJ) wie meine Westentasche und fühle mich zwischen Wolkenkratzern und Parks pudelwohl. Trotzdem waren die Reisevoraussetzungen diesmal etwas anders. Wie problematisch ist es, sich auf Reisen nichts Neues zu kaufen? Denn wo könnte man besser shoppen als in New York City? Das habe ich vor allem damals als Au Pair hinlänglich erfahren...
Ich liebe es, mir Kleidung als Souvenir mitzubringen. Zu fast jedem meiner Kleidungsstücke gibt es eine Geschichte. Ein Jeanshemd erinnert mich zum Beispiel immer an einen Urlaub in Irland, weil ich es dort gekauft habe. Erinnerungen zum Anziehen, sozusagen. Der Vorteil an einer modernen Großstadt wie New York: Es gibt unzählige Secondhandläden.

Zu jeder größeren Stadt findet man im Internet eine Seite, die die besten Second-Hand-Läden auflistet (Rom, Hamburg, Zürich/Schweiz, New York). Einfach mal googlen. ;-) Ich stelle Euch an dieser Stelle meine Top 4 vor, die jeweils mehrere Filialen in der ganzen Stadt haben.
 
1. Beacon's Closet
Der Klassiker unter den New Yorker Secondhandläden. Hier findet man sowohl aktuelle Teile (Forever 21, Zara, H&M...) als auch Designerstücke und Vintage-Raritäten. Die Preise sind in meinen Augen absolut fair, mit etwas Glück kann man sogar richtige Schnäppchen machen (ich habe z.B. ein Prada-Kleid für $39 gesehen, leider war es zu klein). Es gibt Filialen in Brooklyn und Manhattan. Bei Beacon's Closet habe ich schon in meinem Au Pair-Jahr eingekauft, hier gibt es einfach immer wieder schöne Sachen zu entdecken. Allerdings würde ich die Filiale in Manhattan eher empfehlen als die Park-Slope-Filiale, weil dort die Kleiderstangen weniger vollgestopft sind und man so entspannter shoppen kann.

Beacon's Closet Park Slope, Brooklyn (92 5th Ave)

2. Housing Works 
Housing Works ist ein soziales Projekt. Die Kleidung wird gespendet, der Erlös geht an Obdachlose und anderweitig hilfsbedürftige Personen. Der Spenden-Faktor tut der Auswahl und Qualität der Kleidung jedoch keinen Abbruch! Neben den wirklich schicken Klamotten gibt es auch eine große Auswahl an Büchern und DVDs. Dazu kommt ein Bereich mit Deko, Haushaltsgeräten und Möbelstücken. Mich haben vor allem die unfassbar liebevoll und stylisch dekorierten Schaufester der einzelnen Filialen beeindruckt. :)
Die Filiale in Soho (126 Crosby St) mit angrenzendem Bookstore/Café
3. Goodwill NY
Ebenso wie Housing Works ein Charity Shop. Von allen hier vorgestellten Second-Hand-Ketten sieht Goodwill - trotz ebenfalls sehr ansprechender Schaufenster - von innen am uninteressantesten aus (das merkt Ihr u.a. daran, dass ich gar nicht daran gedacht habe, mal ein Foto zu knipsen). Die Läden sind groß und grell, die Kleiderstangen sehr voll, man wird von der Masse an Kleidungsstücken - unter denen einiges an Ramsch ist - fast erschlagen. Und trotzdem habe ich hier so unfassbar tolle Teile gesehen, ich hätte mich wirklich totkaufen können. Es gibt 13 Filialen in New York, d.h. egal wo man grade ist, irgendwo wird schon ein Goodwill-Store in der Nähe sein. Der Besuch lohnt sich

4. 2nd time around
Dieser Laden erinnert beim Eintreten nur im Entferntesten an einen Secondhandladen, viel eher an eine Boutique. Die Preise hier sind eindeutig höher als in den o.g. Läden. Das liegt daran, dass es bei 2nd time around ausschließlich Designerkleidung gibt. Die ist dann natürlich im Vergleich zum Neupreis extrem günstig, wer also auf Designerklamotten, -taschen und -schuhe steht, ist hier absolut richtig.
Als wir da waren, gab es grade einen Sale mit 70% auf (fast) alles. Dadurch wurden die Teile durchaus erschwinglich. Mama hat zwei richtig schöne Kleider anprobiert, die sie letztlich aber doch nicht gekauft hat, weil ihr einfach der Anlass fehlt, um sie zu tragen.




Eine weitere Möglichkeit zum Secondhandshopping in New York bieten zahlreiche Flohmärkte. Hier gibt es eine Liste mit den beliebtesten Flohmärkten New Yorks. 
Auf dem Flohmarkt bekommt man häufig noch eine schöne Geschichte zu dem gekauften Teil dazu. Das finde ich viel schöner und persönlicher als die Nippes-Massenware, die man in den Souveniershops in Chinatown oder am Times Square bekommt. Außerdem kommt man mit "locals" in's Gespräch, was nicht selten zu einem weiteren Geheimtipp führt. Mein Favorit ist der Hell's Kitchen Flea Market (W 39th St, zwischen 9th und 10th Ave; immer samstags und sonntags von 9-17 Uhr).






Von Anfang an war mir klar, dass ich die Reise in die USA nicht als Ausrede nehmen wollte, um plötzlich in einen (Secondhand-)Shoppingwahn zu verfallen. Dennoch hatte ich mich gründlich über die Läden informiert und habe viele von ihnen auch tatsächlich besucht. Immer im Gepäck: Meine kleine Liste mit Dingen, die ich wirklich brauche haben möchte. Am Ende ist es so bei einem einzigen (Kaschmir-)Pullover geblieben, gefunden bei Beacon's Closet in Manhattan (10 W 13th St) für $16.

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