12. Oktober 2017

Examensvorbereitung ohne Neukäufe

Wer hier aufmerksam mitliest, weiß schon, dass ich momentan dauerhaft in der Bibliothek sitze und für mein Examen lerne. Das ist übrigens auch der Grund, warum es auf dem Blog deutlich ruhiger geworden ist - mir fehlt einfach die Zeit zum Schreiben. Aber warum nicht aus der Not eine Tugend machen? Passend zum Semesterstart erzähl' Euch einfach, wie ich komplett ohne Neukäufe durch die Examensvorbereitungszeit komme.

Keine neuen Stifte.

Ihr kennt das sicher: Ständig gibt es Kugelschreiber als Werbegeschenke. Und da man Stifte ja immer gebrauchen kann, nimmt man sie jedes mal wieder an. Und schmeißt sie zu Hause zu den 37 anderen Werbegeschenkskulis in die Schublade...🙈 Ich habe mit dem kauflosen Jahr einen generellen Werbegeschenksboykott begonnen. Seitdem schreibe ich die Minen der zahlreichen Stifte, die sich im Laufe der Jahre angesammt haben, leer. Und obwohl ich jeden Tag wirklich viel schreibe, sind bisher noch nicht viele leere Stifte im Müll gelandet. Also: Aufbrauchen, was da ist. Glaubt mir, das reicht.
Zum Markieren nutze ich übrigens keine Plastik-Textmarker, sondern eine Art Buntstift in neongelb (diesen hier). Der ist wirklich praktisch, sicherlich umweltfreundlicher als "normale" Textmarker und hält schon ewig. Mittlerweile ist er nur noch ein paar Zentimeter lang, also drückt mir die Daumen, dass er jetzt noch bis Februar durchhält...

Ordner und Mappen "recyclen"

Bei meinen Eltern habe ich zahlreiche leere Hefter und Mappen aus der Schulzeit gefunden. Der Inhalt befand sich längst gesammelt in größeren Ordnern (oder im Müll), und die Mappen sahen größtenteils aus wie neu (und wen interessiert's schon, wenn da die eine oder andere Ecke angeknautscht ist? Das passiert eben mit so einem Gebrauchsgegenstand. 😉) Die alten Beschriftungen habe ich in weniger als fünf Minuten überklebt, und schon hatte ich genügend Hefter für meine Lernunterlagen.

Bücher in der Bibliothek nutzen.

Wissenschaftliche Fachliteratur kratzt häufig ordentlich am Budget. Warum also nicht Bücher ausleihen? Da ich ohnehin nur in der Bib lernen kann (zu Hause lasse ich mich ununterbrochen ablenken 🙈), nutze ich das umfangreiche Bücherangebot vor Ort. So lassen sich zum einen Neukäufe vermeiden, zum anderen werden Kopien überflüssig (s.u.).
Einige Standartwerke habe ich mir im Laufe des Studiums natürlich trotzdem angeschafft, meistens über Second-Hand-Onlineplattformen (z.B. https://www.booklooker.de/), über Aushänge am Schwarzen Brett der Fakultät oder im Antiquariat.

Kopien und Ausdrucke vermeiden.

Es tut nicht Not, jeden Scan, jedes Handout und jede PDF-Datei auszudrucken. Die Texte lassen sich entweder direkt am PC lesen, oder - wem das, wie mir, auf Dauer zu anstrengend für die Augen ist -  ganz oldschool im Buch.
Wenn wirklich mal was gedruckt werden muss: Unbedingt duplex (=doppelseitigen Druck) einstellen. Geheimtipp für alle, deren Drucker diese Funktion nicht hat: Zuerst alle geraden Seitenzahlen drucken (das kann man manuell einstellen), Papierstapel umdrehen, zurück in's Papierfach legen, und nun alle ungeraden Seitenzahlen drucken. Et violá: Die Hälfte an Papier (und Resourcen) gespart. Jetzt gibt's keine Ausreden mehr, um Papier nur einseitig zu bedrucken. 😜

Notizzettel selber machen.

Auch wenn es natürlich viel umweltfreundlicher wäre: Notizen auf dem PC schreiben ist nicht mein Ding. Ich muss das Gelesene handschriftlich fixieren, um es langfristig in meinem Gedächtnis zu verankern. Dafür nehme ich selbstgemachte Notizzettel in DinA5. Das sind die "Unterseiten" von halbbedrucktem Papier. Ganz simpel, aber ich sitze jetzt schon zehn Minuten vor dem Bildschirm und überlege, wie ich das am besten beschreiben soll. Weil mir nichts Gutes einfällt, lasse ich mal die Bilder sprechen:
Ein Blatt Papier, bei dem nur ein kleiner Teil bedruckt ist. 👆
Dir untere Hälfte abschneiden...

...und schon hat man ein von beiden Seiten leeres A5-Papier...
...für Exzerpte, Lernkarten uvm.
Die "oberen" Hälften, die von einer Seite bedruckt sind, nutze ich noch als Einkaufszettel, für to-do-Listen, und und und...

Ich werde jedes mal völlig ungläubig angestarrt wenn ich erzähle, dass ich im Laufe meines gesamten Studiums nichtmal zwei Collegeblöcke verbraucht habe (und das auch nur, weil ich in den ersten Semestern noch nicht auf die Idee gekommen bin, die Rückseiten von Handouts o.ä. zum Schreiben zu benutzen. 😄) Dabei ist es so einfach, Papier zu sparen! Weitere Alternativen zum Papierverbrauch hatte ich hier schonmal zusammengefasst.

Klar, auch ich bin schon hin und wieder in Versuchung gekommen, wenn ich irgendwo total witzige Kulis, schön bedruckte Mappen oder Notizzettel in meiner Lieblingsfarbe sehe. Aber dass man durch ästhetisches "Equipment" besser lernen kann, halte ich für ein Gerücht. 😋
Außerdem bleibt so mehr Geld übrig für ein gemütliches Feierabendbierchen mit FreundInnen. 😉

Habt Ihr noch mehr Tipps zum Studieren ohne Neukäufe? Wo kauft Ihr gebrauchte (Fach-)Bücher?

6 Kommentare:

  1. Hallöchen,
    das Problem mit den Kugelschreiber kenne ich. Ich habe da auch eine Menge noch zum Aufbrauchen und versuche es zu vermeiden, sie als Werbegeschenke mitzunehmen. Ausnahmen mache ich nur bei besonders guten Stiften die Ewigkeiten gehalten haben oder welchen, die mir besonders gefallen haben.

    Zu dem Drucken von Papier habe ich auch noch einen Tipp. Wenn es nur für sich zum lernen ist, dann kann man auch für ein Script zwei Seiten auf eine Seite drucken bzw. bei Powerpointfolien vier Folien auf eine Seite. Im Normalfall lässt sich das noch gut lesen.

    Mit dem Papier einsparen bin ich noch nicht so gut, aber ich muss auch sehr viel mit der Hand schreiben, damit das weiter in meinen Kopf geht und halt gerade für Übungsblätter und Übungsklausuren brauche ich doch sehr viel Papier. Aber das ist wohl von Studiengang zu Studiengang unterschiedlich. Aber auch hier versuche ich effizient möglichst viel vom Papier zu nutzen.

    Viele Grüße,
    Abigail

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    1. Huhu!
      Stimmt, mehrere Seiten pro Blatt ist auch noch ein guter Tipp, danke dafür!
      Bei den Kulis reicht es ja auch, wenn man einen richtig guten hat, und für den dann ne neue Mine kauft, wenn die mal leer ist. Also cool, wenn bei Dir bei den Werbegeschenken was Vernünftiges dabei war! Meist ist es ja echt nur billig-Kram. -.-
      Schönes Wochenende!

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  2. Huhu,
    ich habe mir die hochgeladenen Folien nie ausgedruckt und mir meine Mitschriften am PC erstellt. Das musste ich zwar trotzdem noch drucken, aber in Schriftgröße 8 mit geringem Zeilenabstand ist es nicht mehr sooo viel ;) Und die Rückseite habe ich dann noch genutzt, um mir die allerwichtigsten Sachen noch mal intensiver aufzuschreiben oder Grafiken dazu zu malen o. ä. Das hat eigentlich ganz gut geklappt. Während dem Lernen kam das ganze dann in (irgendwann sehr zerfledderte) Schnellhefter und nach der Klausur dicke Ordner (auf dem Dachboden gefunden bzw. aussortierte von Freunden geschenkt bekommen). Klingt jetzt irgendwie viel nachhaltiger, als es mir damals vorkam ;) Und mit Kulis wird man ja tatsächlich erschlagen! Mein Lieblingskuli ist aber der aus meiner alten Fachschaft, der schreibt super und lebt schon sehr lange!
    Einkaufslisten kommen bei mir direkt ins Handy (dann kann man auch den Zettel nicht zu Hause liegen lassen) und für andere Notizen nutze ich ein Notizheft, was super praktisch ist. Das mag ich irgendwie lieber als immer den PC anmachen zu müssen, nur um kurz was zu notieren. So hat man alles im Blick und nicht 20 nur halb vollgeschriebene Zettel umherfliegen.

    Viel Erfolg dir weiterhin beim Lernen =)

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  3. Kennst du aus der Uni auch diese kostenlosen Tüten, die oft zu Semesterbeginn in der Mensa verteilt werden? Das sind so Papiertüten, wo haufenweise kostenloser Kram drin ist (oft noch nach Geschlecht sortiert, die Frauen bekommen dann Damenbinden und die Männer n Energydrink). Der Großteil sind aber fast immer nur Flyer oder irgendwelche Gutscheine...oder irgendwelche Werbegeschenke, die man nicht benötigt. Ich finde diese Tüten sollte man auch boykottieren, denn dem Studenten, der knapp bei Kasse ist, bringen diese Tüten am Ende auch nix.

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    1. Oooh ja die wurden erst letzte Woche hier in Göttingen verteilt. Ein Kumpel hat mir ein Foto vom Inhalt geschickt (ich hatte die Tüte abgelehnt). Müll, Müll, Müll, und - Du langst komplett richtig - ein Energydrink. Unfassbar. Boykott klingt gut, aber irgendwie scheinen die Menschen ja darauf programmiert zu sein, alles, was umsonst ist, unhinterfragt mitzunehmen. :/

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